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Integrale Psychologie

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Der integrale Denkansatz beruht auf östlichen wie westlichen Ideen- von Plotin bis Meister Eckehart, vom Zen-Buddhismus bis zum integralen Yoga eines  Sri Aurobindo;  von Hegel bis Jean Gebser,  Teilhard de Chardin  und Jean Piaget. Einer seiner prominentesten Vertreter heute  ist der amerikanischer Philosoph, Bewußtseinsforscher und interdisziplinäre Denker Ken Wilber.

Seine Hauptarbeit gilt einer integrativen Evolutionstheorie und einer ihr entsprechenden Landkarte des Bewußtseins. Diese stellt einen komplexen Bezugsrahmen vor,  in dem möglichst viele Denkanschauungen als Perspektiven Platz haben, gestaffelt nach  Tiefe und Weite ihrer Wahrheitserkenntnis:  eine schöpferische Praxis ganzheitlicher Wahrnehmung  und spiritueller Intelligenz in einer nachmodernen Welt.

Wilbers Werk befaßt sich daher im Wesentlichen mit der Zusammenführung von Wissenschaft, Gesellschaft und Religion, insbesondere dem Zusammenhang von Erfahrungen der Mystiker und ihrer meditativen 'Empirie'  mit denen der modernen  naturwissenschaftlichen Forschung und den Reflexionen postmoderner Geisteswissenschaft.  Sein Ziel ist es, 'eine leicht verständliche Karte der inneren und äußeren Welten' zu erstellen. Wilber gilt als Begründer einer neuen Richtung der Psychologie, nämlich der integralen Psychologie , darüber hinaus einer integralen Spiritualität.

Der methodische Ausgangspunkt integraler Wahrnehmung liegt in der Erkenntnis, das dynamische Ganzheiten (Holons) die Grundlage von Bewußtsein und Welt bilden. Ein Holon ist ein Ganzes, das gleichzeitig Teil einer umfassenderen Totalität ist.  Jeder Mensch ist in diesem Sinne Ausdruck und Abbild des Ganzen und gleichzeitig Teil eines größeren Ganzen- der Erde, des Universums, Gottes.. Gemäß  des evolutionären Prinzips  von spiralförmiger Ein-Ausfaltung aller Lebensprozesse (Holarchien) entwickelt sich organisches Wachstum auf jeder Stufe in neuer, Vorheriges transzendierender Weise. Wilbers Landkarte der Vier Quadranten (Aqual) zeigt die maßgeblichen Perspektiven des ICH (Bewußtsein und Verhalten), des WIR ( Kultur/Kunst und Welanschauungen/Religion) und des ES (Institutionen/Wissenschaften) auf.  So kommt es zu einer dauernden 'Verwebung' (holarchische Vernetzung) aller vier Bereiche  in Richtung auf größere Komplexität/ Weite (horizontal) sowie Bedeutung/ Tiefe. (vertikal) . Das fordert in der psychologischen Arbeit dazu heraus, auf den vier Grundebenen menschlichen Seins kompetent und inspirierend zu wirken-  im physischen, emotionalen, mentalen und spirituellen Bereich, um dem Spektrum des Bewußtseins in seiner Vielschichtigkeit und Heilkraft gerecht zu werden. Voraussetzung dafür ist eine Haltung in Liebe und Achtsamkeit.